Was ist es, das da jedem Schreibenden im Nacken sitzt? Was die Gedanken in neue Richtungen lenkt, und Unerwartetes zu Papier oder auf den Bildschirm bringt?

Jeder, der häufiger schreibt, hat die Erfahrung schon gemacht. Man setzt zum Schreiben an, man tippt die ersten Wörter und plötzlich: verselbstständigt sich das Ganze.
Der Schreibflow beginnt, das Freewriting fühlt sich angenehm an. Da man von der „Angst vor dem weißen Blatt“ (der ich persönlich noch nie begegnet bin) schon mal gehört hat, ist man beschwingt. Es geht doch…
Die erste Hürde ist also geschafft. Es kommt etwas zustande: Man schreibt! Buchstaben erscheinen vor den Augen. Kapitel bilden sich. Seiten befüllen sich. Man kommt dem Ziel näher.
Doch jetzt tritt sie zum Vorschein:
Die Schreib-Diva

Ist die Schreib-Diva eine weitere Hürde im Schreibprozess? Nein. Ganz im Gegenteil! Doch wird sie häufig verkannt. Wer ist sie, die „Schreib-Diva“?
Sie sitzt im Inneren von uns allen: In jedem, den das Schreiben ernstlich interessiert, der sich Gedanken um seine Worte macht, der sich gern mit Schreiben und Geschriebenem beschäftigt und auseinandersetzt, der ein Ziel verfolgt – oder zu erfüllen hat.
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Definition Schreib-Diva:
Die Schreib-Diva ist eine wortreiche Mäzenin, die im Inneren sitzt und sich als Anspruch äußern kann. Und uns damit hemmt – oder beflügelt: Je nachdem, wie wir mit der Schreib-Diva umzugehen wissen.
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Um uns mit der Schreib-Diva anzufreunden, müssen wir 4 wichtige Dinge über sie wissen:
Entgegen vieler Vorurteile, ist die Schreib-Diva die beste Unterstützung, die man sich vorstellen kann, wenn es um das Schreiben geht. Man muss sie nur als Freundin erkennen und um ihre Fähigkeiten wissen…
Denn eine Diva, ja eine Diva, die kann so richtig anstrengend sein. Es ist von daher wichtig, sie richtig zu behandeln. Sonst kann sie es tatsächlich werden: schnippisch, anstrengend, herausfordern. Man kann richtiggehend Angst vor ihr bekommen, so selbstsicher wirkt sie, so stark.
Das ist es: Eine Diva kann stark sein wie eine Löwin. Sie beim Schreiben im Hintergrund zu wissen, ist das beste, was einem Schreibenden passieren kann. Also – lernen wir sie kennen – es lohnt:
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1. Die Schreib-Diva hat alle Zeit der Welt.
Sie ist es nicht, die uns stresst und beim Schreiben unter Druck setzt. Es sind Vorgaben von außen, die das tun. Eine Buchabgabe, ein Termin, ein Event, eine Einreichung, ein Chef. Wenn Angst vor dem weißen Blatt aufkommt, dann liegt es nicht an ihr. Es stimmen einfach die Rahmenbedingungen nicht. Die Abgabe ist zu nah gerückt, die Zeit wurde falsch kalkuliert. Es sind Faktoren, die geändert werden können – müssen: wenn ein vollendetes Werk entstehen soll.
Zeitdruck und Zeitbudget lassen sich aber nicht ändern?
Die Lösung >> Häufig reicht es aus, dass Schriftliches seinen Zweck erfüllt.
In diesem Fall also auf die Zielerfüllung konzentrieren, sich ein „vollendetes Werk“ aus dem Kopf schlagen. Die Zeit reicht nicht – keine Chance.
Nicht den Anspruch, jedoch die Anspruchshaltung ändern!
Die Schreib-Diva verabschiedet sich in diesem Fall. Verständnisvoll.
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2. Die Schreib-Diva muss sich aufwärmen – oder in Bewegung gehalten werden.
Wie eine Opern-Diva kann auch die Schreib-Diva nicht auf Knopfdruck in Wallung kommen. Wenn sie ihrer Kunst professionell nachgeht und sehr geübt ist, dann kann sie lässig agieren – kein Problem! Doch kann sie so keine Bestleistung zeigen. Dafür braucht sie, wie jeder Künstler, Übung und regelmäßiges Training. Eine Einheit im Schreiben, am besten täglich.
Zu den drei täglichen Morgenseiten rät Julia Cameron, die die „Schreib-Diva“ nur zu gut kennt, wie aus ihren Büchern hervorgeht (wenn auch nicht unter diesem Namen).
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3. Die Schreib-Diva liebt es, zu überraschen.
Gerade, wenn man sich als Schreibende/r zurücklehnt und denkt, man hätte sein Werk vollbracht, kann die Schreib-Diva noch einmal so richtig aufdrehen. Nie sollte man sie unterschätzen. Sie ist wahrlich eine Diva: Sie hat ihre Launen und ihre Tagesformen. Sie braucht Ruhezeiten und muss sich zum Auftanken still zurückziehen können. Wenn man ihr diese Zeit einräumt, dann geht sie – zurück im Rampenlicht – über sich hinaus. Erfüllt von einer ihr ganz eigenen Virtuosität, Individualität und Exzellenz, belebt sie das Werk.
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4. Die Schreib-Diva ist nicht oberflächlich.
Wenn schon, dann richtig: inbrünstig, bedeutend. Ähnlich der Opern-Diva arbeitet die Schreib-Diva mit Emotionen. Man muss sie schreibend in Stimmung bringen, und stimmt die Stimmung, dann verleiht sie dem Werk Stimme und Ausdruck, wie keine andere. (Ver)heißt: Zeigt der Schreibende Emotionen, so verhilft sie seinem Werk auf die Bühne.
Es hat automatisch Bedeutung, hat Inhalt, Gewicht – es ist nicht hohl. Denn persönliche Erfahrungen, Gefühle, Sinneswahrnehmungen stecken darin.
Ein Herz, dem das Werk etwas bedeutet, ist somit sicher:
Es kann lediglich der Schreibende selbst sein, dem das Werk etwas bedeutet, aber allein dafür hat sich das Schreiben gelohnt! Mehr „Fans“ können es später noch werden – auch zu einem viel späteren Zeitpunkt.
Frage: Braucht es denn immer viele Leser/Fans/Herzen – Bestätigung und Anerkennung?
Richtig: es kommt darauf an! (Womit wir wieder beim Thema Zielvorgaben und Anspruchshaltung wären.)
Auch bei mir gilt es zu unterscheiden:
>> Ein professioneller Texter muss fremde Herzen gewinnen, abholen, (um)werben etc. Eine Hobby-Autorin muss es nicht.
Zu meiner Arbeit als Texterin gibt es hier mehr Infos.
Zu meiner Betätigung als Schreibberaterin und Buch-Autorin siehe unten:
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Wer mehr über das Wesen der Schreib-Diva wissen will und vorhat, sein erstes eigenes Buch zu schreiben und zu veröffentlichen, der findet in diesem recherchierten und von A bi Z durchlebten Schreib-Ratgeber (m)eine schwungvolle Methode!
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Wer ist die Schreib-Diva? – 4 wichtige Dinge, die Schreibende über sie wissen müssen #buchtipp
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