
Warum sich nachhaltige Texte lohnen
Den Begriff Nachhaltigkeit kennen die meisten von uns im Zusammenhang mit Verbrauch und Konsum. Eine nachhaltige Produktion schafft nachhaltige Erzeugnisse. Nicht mehr darf dabei verbraucht werden, als nachwachsen und sich regenerieren kann. Zum Glück ist diese Denkweise in unserem Leben angekommen. Noch nicht überall, aber es wird mehr (ich liebe Freiburg für diesen grünen Spirit!). Fahrrad fahren, statt sich ins Auto setzen. Nur so viel Wald und Bäume abholzen, wie nachwachsen können. Dinge teilen, leihen, weitergeben. Plastik bedachtsam, möglichst gar nicht nutzen. Ressourcen schonen. Alles nachvollziehbar, gut und schön. Doch wie sieht es mit Texten aus? Was bedeutet Nachhaltigkeit bei Texten? Sie „wachsen“ doch permanent nach. Worte gibt es schließlich im Überfluss. Jeder kann sich bedienen, ohne etwas wegzunehmen oder aufzubrauchen.
Nachhaltigkeit bei Texten | 5 gute Gründe
Der Begriff der Nachhaltigkeit bezieht sich mit seinem in ihm steckenden Verb nachhalten auf „dauern“, „bleiben“. Dieses Bleibende von Texten und Schriftlichem kann man als Texter gut für sich nutzen, sollte also bei der Texterstellung stets auch die Nachhaltigkeit des Textes im Blick haben.

#1 | Nachhaltige Texte überzeugen
Qualität zahlt sich aus. Qualität gilt als langlebig und damit nachhaltig. Während Nullachtfünfzehn*-Texte schnell ihren Reiz verlieren – oder gar nicht erst auf einen Leser treffen – zahlen sich einzigartige Inhalte aus. Persönlichkeit, Charakter, Sympathie und Mehrwert. Der Leser möchte Neues erfahren. Für sich selbst oder zur Nutzung in der Kommunikation mit Freunden oder Nachbarn: „Hast du auch gelesen?“ „Das muss ich dir erzählen..“ „Wusstest du schon?“ „Schon mal daran gedacht?..“. Der Leser lässt sich nur auf das Lesen ein, wenn Qualität und Inhalt eines Textes stimmen. Man muss es als Texter also zunächst schaffen, einen potenziellen Leser zum Lesen eines Textes zu animieren. Denn schließlich steht jedem Menschen nur begrenzt Zeit zur Verfügung und das Angebot ist groß. Der moderne Alltag hat es in sich und mehr oder weniger achtsam wird gewählt, wie die Zeit der Muße gestaltet werden soll. Ein Text muss also gleich mehrere Dinge können. Auf den ersten Blicken zählen Oberflächlichkeit und Attraktivität, Versprechungen in Form von Titeln und Überschriften, eine angenehme Gestaltung und Optik. Auf den zweiten Blick steigt der Leser, den man erfolgreich zum Lesen animiert hat, tiefer ein. Jetzt zählen nachhaltige Attribute wie gut recherchierte Inhalte, Informationsgehalt, der Rote Faden und die Möglichkeit zur schnellen und klaren Erfassung des Inhalts, Mehrwert. Erwartet wird ein nachhaltig guter und überzeugender Text, dessen Inhalt beim Leser Spuren hinterlässt. Bekommt er dies geliefert, so ist der Leser zufrieden. Der Texter hat seinen Job gut gemacht. Und dass nachhaltige, erfolgreiche Texte für zufriedene Auftraggeber und damit zu weiteren Aufgaben und Aufträgen für den Texter führen, muss gar nicht extra erwähnt werden.
*Wieso Nullachtfünfzehn? frage ich mich gerade und lasse dieses im ersten Durchgang der Texterstellung als Platzhalter spontan hingetippte Wort nur stehen, um auf eine typische Texterfalle aufmerksam zu machen: Der Ursprung des Ausdrucks „etwas ist 08/15“ (der besagen soll, dass etwas durchschnittlich und langweilig ist), hat mit einem deutschen Maschinengewehr aus dem Ersten Weltkrieg zu tun… https://www.srf.ch/sendungen/einstein/fuenfmalklug/woher-stammt-die-redewendung-08-15. Wer hätte das gedacht? Es bestätigt sich wieder: Unverzichtbar für einen Texter – bzw. grundlegend – sind Allgemeinbildung, Stutzen und Neugierde, Worte hinterfragen, Recherchieren, dem Ausdruck nachspüren. Da AuFs WoRt auf Kriegssprache, abgenutzte Ausdrücke und Plattitüden allgemein sehr gern verzichtet, wäre es hier im zweiten Durchlauf zu einem Texte umschreiben gekommen. Nun bleibt der Ausdruck als Paradebeispiel stehen (…Moment… Parade?…)
Unverzichtbar für einen Texter – bzw. grundlegend – sind Allgemeinbildung, Stutzen und Neugierde, Worte hinterfragen, Recherchieren, dem Ausdruck nachspüren.
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#2 | Nachhaltige Texte und Textrecycling
Ein einmalig gut und nachhaltig erstellter Text kann zu einem späteren Zeitpunkt noch viel Freude bereiten und wieder zum Einsatz kommen. Er kann zur Vorlage werden für weitere Texterstellungen und damit die Arbeit erleichtern – denn nichts ist so hilfreich, wie ein gutes Beispiel! Er kann Grundlage in Sachen Tonalität werden und einen Beitrag zur CI (Corporate Identity) eines Unternehmens leisten. Er kann zum Textrecycling dienen und bei der Arbeit an anderen Textsorten helfen. So kann zum Beispiel aus einem Blog Artikel durch Texte umschreiben galant eine Pressemitteilung werden – oder vice versa. Texte für Flyer, Magazine oder andere Printprodukte können auf der Website, in E-Mailings oder in den Blog Eingang finden. Tatsächlich ist Textrecycling eine Maßnahme beim Schreiben, die Ressourcen schont. Die Nutzung von Material und Energie könnte ergiebiger nicht sein!
Ergiebiger als beim Textrecycling kann die Nutzung von Material und Energie nicht sein.
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#3 | Nachhaltige Texte behalten – oder steigern – ihre Wirkung
Manche Texte entstehen einmalig und geraten in Vergessenheit (es sei denn, man beherzigt das Thema Textrecycling). Sie werden erstellt für ein E-Mailing und dienen lediglich einem Newsletter-Versand. Sie werden auf Flyer gedruckt, die schnell ihre Gültigkeit verlieren. Doch es gibt auch Orte, wo Texte mit der Zeit im Wert steigen. Vorausgesetzt, es sind nachhaltige Texte. Denn Suchmaschinen wie Google erkennen einzigartige Inhalte und qualitativ hochwertige Texte, in denen Arbeit, Einsatz und Mehrwert steckt. Fällt ein Keyword auf, hat ein Texte viele Fans und Leser, verliert ein Artikel nicht an Aktualität, so wird er mit einem guten Ranking belohnt – und eventuell mit der Zeit immer noch weiter nach vorne „gespült“. Was wiederum mehr Leser anlockt. Nachhaltiger Text im Internet braucht Keywords als Pflegemittel, die eine Zeit lang „einweichen“ und „einwirken“ müssen. So kann die Wirkung von Online-Texten meist nicht sofort geschätzt werden und entfaltet den vollen Zauber – die Strahlkraft – erst nach Monaten. Online-Texte haben des Weiteren den Reiz, dass sie weltweit eine Leserschaft erreichen können. Sie sind Sprachrohr und werden von Sprachschülern oder Lehrern unter Umständen als Übungsmaterial zu einer Sprache verwendet. Wenn das alles kein Grund ist, sich um nachhaltige Texte zu bemühen!
Nachhaltiger Text im Internet braucht Keywords als Pflegemittel, die „einweichen“ und „einwirken“ müssen.
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#4 | Nachhaltige Texte werden weitergegeben
Wie schon unter Punkt 1 erwähnt, haben nachhaltige Texte das Potenzial, es von Mund zu Mund zu schaffen, von Mensch zu Mensch. Inhalte werden weitergetragen, wenn sie interessant und aufschlussreich sind. Wenn sie ein gutes Angebot umschließen, wenn sie es schaffen, in das Privatleben, die Lebensrealität einer Person, des Lesers, vorzudringen. Das klingt negativ, ist aber positiv besetzt. Nachhaltige Texte bauen Nähe auf, zeigen Verständnis und Empathie für den Leser. Der Leser spürt, dass der Verfasser sich in die Zielgruppe hineingedacht hat, sich auskennt, nicht von irgendwo aus der Ferne schreibt. All das merkt ein Leser intuitiv. Sobald er Persönlichkeit und Individualität durchscheinen sieht, wird ihm ein Text sympathisch und er ist durchaus bereit, ihn zu teilen. Er gibt Texte und Inhalte an Personen, die ihm in den Sinn kommen, weiter. Er teilt oder verleiht, er macht manchmal auch eine eigene Version aus dem Text oder fügt seinen Zusatz hinzu. All dies passiert auf Social Media Kanälen, aber auch direkt im zwischenmenschlichen Umgang. Nachhaltige Texte können damit etwas Wichtiges bewirken: den Kontakt zwischen Menschen herstellen und bereichern.
Nachhaltige Texte sorgen für zwischenmenschliche Kontakte
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#5 | Nachhaltige Texte für nachhaltige Themen
Ein nachhaltiger Texter hat natürlich beste Ambitionen und Intentionen. Er beschäftigt sich lediglich mit Themen und Unternehmen, die auf Umwelt und Natur, Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit ausgelegt sind. Die auf die Nutzung von Material und Energie achtgeben und zu naturverträglichen Stoffkreisläufen, Wiederverwertung und Müllvermeidung beitragen. Ein Ideal. Doch: Wo ist die Grenze? Und: kann man sich diesen Arbeits-Luxus leisten? Wer als Texter ausschließlich für langlebige und absolut korrekte (wer weiß es ganz genau) Produkte und Firmen tätig ist, schreibt durchaus mit befreitem Texter Gemüt und kann sich glücklich schätzen. Doch das Zusammenspiel zwischen einer zu Zwecken der Nachhaltigkeit nötigen Verringerung von Produktion und Konsum und dem Texten ist teils schwer vereinbar. Es gibt Texter, die sich eine Auslese leisten können oder sich gezielt mit Instituten verbinden, die z.B. im Umweltschutz oder in der Forschung tätig sind. Denn auch hier gibt es viel Arbeit für Texter! Kommunikation muss konzipiert und umgesetzt werden, Informationen sind aufzubereiten. Es gibt Übersetzungsarbeiten, Lektoratsaufgaben. Sich für ein nachhaltiges Thema einzusetzen ist ein Textertraum. Doch auf der anderen Seite machen den guten Texter auch Offenheit und Flexibilität aus. Aufgaben sind immer auch Weiterbildung, eine Weiterentwicklung. Ein Blick auf das moderne Zeitgeschehen, Weltverständnis, eine Chance, das Allgemeinwissen zu steigern und einen Insiderblick zu erlangen. Die Prämisse von AuFs WoRt heißt daher: Die Mischung macht’s. Und: Jederzeit besonders intensiv nach innovativen, nachhaltigen Themengebieten und Umfeldern Ausschau halten!
Prämisse von AuFs WoRt: Die Mischung macht’s
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Achtung: Texte bleiben auch ungewollt nachhaltig!
Was es jetzt noch zum Thema nachhaltige Texte zu beachten gibt, ist der Hinweis, Texte in ihrer Nachhaltigkeit nicht zu unterschätzen. Denn anders als in anderen Bereichen, können die Vorteile von Nachhaltigkeit beim Schreiben und bei der Texterstellung auch ins Gegenteilige verkehrt werden. Das „Bleibende“ kann eine negative Wirkung entfalten, genau durch seinen größten Vorteil: zu dauern.
Doch man weiß es, jeder Texter, jeder Mensch: Der Umgang mit Worten verlangt in jeder Hinsicht Achtsamkeit – gesprochen wie geschrieben.

Bald gibt es mehr zum Thema Texter:

Über mich
Ich habe im Frühjahr 2020 AuFs WoRt – Text & WortArt www.aufswort.art gegründet und bin seitdem als freie Texterin in Freiburg im Breisgau tätig. Zunächst für Unternehmen aus „meinem“ Bereich Tourismus im Einsatz, kamen schnell auch Aufträge aus anderen Themenbereichen, z.B. Lifestyle, hinzu. Neben Texterstellung sind insbesondere meine Marketing Übersetzungen, aus dem Französischen oder Englischen ins Deutsche, gefragt. Sofern es die Auftragslage und freie Zeit zulässt, arbeite ich gern an eigenen Projekten, texte, probiere aus (→ siehe EigenArt), bilde mich weiter – und lerne dazu. Außerdem bringe ich gern Fotos und Texte zusammen, zu sehen in der Rubrik BildArt.