EINMALIGE EINDRÜCKE
(- und beACHTliche Ausdrücke)
Texterin unterwegs in Lugano
EINMALIG: 1 Bild von einer Stadt – Lugano

EINMALIG: 1 Fahrt von Freiburg nach Lugano
Ja, was ist denn das? Ein Direktzug von Freiburg nach Mailand, der mich nach 3,5 Uhr Stunden Fahrt in Lugano absetzt. Gebucht. Für unter 40 EUR einfache Fahrt. Neu ist das Ganze nicht, aber augenscheinlich an mir vorbeigegangen die letzten Jahre. Keine Verspätung soweit, ich steige ein, finde einen Platz. Ein Besuch und Kaffee im kleinen, aber feinen Bordrestaurant. Die Fahrt geht schnell vonstatten, die ersten Gespräche in italienischem Kauderwelsch finden statt – so schnell geht es, sich im Urlaub und fernab des Alltags zu fühlen.
EINMALIG: 1 Übernachtung in Lugano (+1)
Viele Hotels und Orte der Übernachtung kenne ich bereits in Lugano – diesen noch nicht. Er schien mir gut und günstig. Gefunden über das Eintrittstor Booking.com, wurde mein Blick von der Einstiegsunterkunft auf eine andere gelenkt: Das Guesthouse der Universität Lugano, das sich auf der Website etwas versteckt, sich aber nicht verstecken muss.
Wohnhaft in einer orange-blumigen Retrowelt



Wer den fröhlichen Retro Look liebt, der fühlt sich hier im Appartement No. 16 mit terrazza absolut gut aufgehoben. Es gibt eine Küchenzeile, einen Balkon, ein Bad mit Dusche/WC, einen Schreibtisch, zwei quietsch-orangefarbene Plastikstühle. Einigermaßen lebhaft geht es zu, angenehm, nicht laut. Ein aufmerksamer Hausmeister ist gerade am Streichen und hilft mir beim Öffnen der Tür. Von der Straße sind Autogeräusche und italienische Lautfetzen zu hören. Das Treppenhaus lässt Schlüsse auf Schritte zu, und dass der Nachbar duscht, geht auch nicht spurlos an einem vorbei. Doch: gemütlich. Und mit eigener Kochmöglichkeit bieten sich, fernab der teuren Luganer CHF-Restaurants, beste Sättigungsoptionen.
EINMALIG: 1 Erkundungstour per Pedes
Früher mal in Lugano gelebt, habe ich eine gute Orientierung und kenne meine Lieblingsplätze in der Stadt, die Supermärkte, die besten roten Bänke zum Verweilen. Die nächsten zwei Tage mache ich vor allem eines: lange Spaziergänge. Mit Wasser, Proviant und Kamera im Rucksack geht es quer durch die Stadt, ins Hinterland, ins Hügelige, zu Aussichtspunkten, unter Palmen hindurch, durch lärmende Straßen, an fetten Karossen vorbei (ja, Lugano ist auch dies – ausgemachte Autofahrerstadt), so weit mich die Füße tragen. Diese Freiheit zu gehen, und immer weiterzugehen, ist ein Höchstgenuss, und bringt einen immer weiter weg, nicht nur an neue Orte, sondern auch auf neue Gedanken und Einfälle. Ich sehe altbekannte (Orte), veränderte, verwandelte, verschönerte, pseudo-verschönerte. Das ist sowieso so ein Thema in Lugano: der Drang zur Schönheit. Das Alte aufgebend, das Neue feiernd. Nicht nur bei Gebäuden, sondern auch bei den Bewohnern der Stadt selbst. Wie viele Schönheitsärzte gibt es in Lugano? Allein an der Tür meines orangefarbenen Retro-Appartments klopft es zweimal. Beide Male suchen junge, hübsche Mädchen um die dreißig verzweifelt nach ihrer Schönheits-Hilfe „cherchiamo“ „dottoressa“ „botox“. Ein ungläubiger Blick auf mich, ein neugieriger in das blumige Dekor hinter mir. Obwohl so offensichtlich, wollen sich die drei Besucherinnen ungern abwimmeln lassen. It’s soo Lugano.
EINMALIG: 1 besonders bezaubernde Flora

Rote Parkbänke, rote Blumenpracht. Es ist wohlgemerkt Februar – und die hübschen Blüten entfalten sich übermütig, zieren den Boden vor mir. Die Kamelie fühlt sich am Seeufer wohl, sie ist Inbegriff des Tessins. Wer gar nicht genug von Kamelienblüten bekommen kann, der sucht am besten noch diesen Ort auf: Locarno am Lago Maggiore, Wundergarten am See. Und vielleicht ja sogar Ende März / Anfang April – um die volle Pracht zu genießen.
EINMALIG: 1 Berg von einem Dorf – Bré



Es gibt eine Steigerung von Lugano. Und die heißt Monte Bré. Gerahmt von zwei Bergen, dem San Salvatore und dem Bré, liegt Lugano direkt am See. Reges Treiben herrscht hier unten. Touristen flanieren. Autos werden vorgeführt. Kleidungsstücke und Taschen ausgeführt. Im Casino der ein oder andere zum Spiel verführt. Wer die Nostalgie des Ortes sucht, den Charme, die Natur, der macht sich auf in die Höhen. Ich habe für meine dritte Nacht eine besondere Unterkunft vorgesehen, und diese liegt direkt auf dem Monte Bré. Mit dem Ticino Ticket fahre ich kostenlos in der Buslinie 12 nach oben. Der Bus ist klein und beliebt, die Hälfte der Fahrt absolviere ich stehend im Eingang, mit meinem Gepäck. Die Kurven bringen einen leicht aus dem Gleichgewicht. Auch der Ausblick. Berge, See, schmale Straße, mit jedem Meter wird alles kleiner, niedlicher, nostalgischer und uriger. An der Endstation springe ich aus dem Bus, gehe wenige Meter, meine gebuchte Unterkunft liegt direkt vor mir.
EINMALIG: 1 Nacht auf dem Monte Bré


Es ist das Salotto Bré, was ich mir ausgesucht habe. Und was für ein Glück, es genau für diese Nacht gebucht zu haben. Während der Bré – und damit auch mein hiesiges Balkönchen – die letzten 2 Tage und Nächte im Nebel verschwunden waren, kam mit diesem Morgen in Lugano die Sonne heraus. Und hier oben auf dem Berg sprießen die Frühlingsgefühle. Mein Zimmer hat neben dem Balkon eine eigene Dusche und WC. Auf dem Gang stehen zu meiner Freude Wasserkocher, Kaffeemaschine, Tassen etc. bereit. Mit einem Kaffee mache ich es mir auf dem Privatbalkon gemütlich. Direkt unter mir liegt die vollbesetzte Terrasse der Osteria. Bei diesem Wetter ist der Andrang groß. Die gute Laune nicht zu überhören. Die warme Sonne im Gesicht, den Gipfel des Bré und die kleine Kirche von Bré-Dorf vor mir, genieße ich die sonnige Atmosphäre und kann mein Glück kaum fassen, zu exakt dieser Zeit an genau diesem Ort zu sein. Ich bin mir sicher: von unten herauf bewundert man mich und fragt sich, wie ich zu dieser Ehre und diesem Glück komme. Den ein oder anderen Blick hoch zu mir hinauf bemerke ich durchaus – und lächle zurück.
EINMALIG: 1 Song von einem Ort
Von der Terrasse der Osteria erklingen, neben dem fröhlichen Geplaudere auf Italienisch und Schwyzerdütsch, auch durchgängig musikalische Töne. Nach einem Spaziergang und Sonnenbad auf dem Bré-Gipfel wird es langsam Abend, die Musik kreiert eine lauschige Atmosphäre auf dem Berg. Um 20 Uhr nur kurzzeitig übertroffen vom imposanten und melodischen Glockenspiel, das von der Kirche ‚en face‘ herüberschallt. Zu späterer Stunde lasse ich mich auf der Osteria-Terrasse nieder. Es wird langsam kalt, doch ein Monte Bré Bier zusammen mit dieser wunderbaren Musik: ….

… ist einfach ein chilliger Höchstgenuss.
EINMALIG: 1 Sonntag in Lugano
Auschecken am Morgen, Rückfahrt nach Freiburg gegen 14 Uhr. Was mache ich dazwischen? Mit Sack und Pack lässt sich nicht so einfach durch die Gegend streifen, wie ohne. Und so überlege ich fast, das Flixbus Ticket sausen zu lassen und doch eine Bahn zu nehmen. Die Läden haben auch hier geschlossen am Sonntag und zunächst weiß ich nicht so recht, wohin mit mir. Doch dann fällt mir der kleine Supermarkt am Bahnhof ein und ich ziehe, mich und den Koffer, durch die Altstadt und schleppe dann, mich und den Koffer, eine lange und steile Treppe hinauf (der Bahnhof von Lugano liegt oberhalb der Stadt). Proviantkäufe, dann ein Cappuchino und Lesen im Restaurant in den Höhen des Bahnhofs. Die Zeit vergeht nun doch recht zügig. Ich setzte mich in die Linie 6, die mich – nochmal an meiner charmanten Guesthouse Unterkunft vorbei – direkt zur Flixbus Haltestelle in der Via Ciani bringt. 6 Stunden Heimfahrt, 6 Stunden Lesen und Zeit vor mir, diese herrlichen Eindrücke noch einmal vorbeiziehen zu lassen.
EINMALIG: 1 Collage mit BildArt aus Lugano

Hervorragend war es in Lugano & Bré – findet AuFs WoRt:


Die verwendeten Bilder liegen im Original in sehr hoher Auflösung vor. Ich verwende hier Screenshots, um A) keinen unnötigen Speicherplatz zu blockieren und B) mir die Fotos nicht klauen zu lassen… 😉
Anfragen für BildArt aus Lugano und vom Monte Bré sind willkommen.
Texterin unterwegs gesucht, um Wort und Bild einzufangen?
Bald gibt es mehr zum Thema Texter:

Über mich
Ich habe im Frühjahr 2020 AuFs WoRt – Text & WortArt www.aufswort.art gegründet und bin seitdem als selbstständige Texterin in Freiburg im Breisgau tätig. Zunächst für Unternehmen aus „meinem“ Bereich Tourismus im Einsatz, kamen schnell auch Aufträge aus anderen Themenbereichen, z.B. Lifestyle, hinzu. Neben Texterstellung sind insbesondere meine Marketing Übersetzungen, aus dem Französischen oder Englischen ins Deutsche, gefragt. Sofern es die Auftragslage und freie Zeit zulässt, arbeite ich gern an eigenen Projekten, texte, probiere aus (→ siehe EigenArt), bilde mich weiter – und lerne dazu. Außerdem bringe ich gern Fotos und Texte zusammen, zu sehen in der Rubrik BildArt.